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Scheinträchtigkeit - So hilfst Du Deiner Hündin

Dez. 31, 2023

Scheinträchtigkeit – die eingebildete Mutterschaft

Meine Hündin ist feinfühlig, sanft und ausgeglichen – ein echtes Schätzchen! Nur nicht in diesen besonderen Wochen, wenn ihre Hormone sie glauben lassen, sie wäre eine (Löwen)Mutter.

Es ist eine Besonderheit der Hündin, etwa 4 bis 9 Wochen nach der Läufigkeit eine körperliche und psychische Veränderung zu durchlaufen. Sie baut ein Nest auf dem Sofa oder im Garten, Quietsch-Tiere werden sorgsam in das Nest getragen, behütet und wenn nötig auch verteidigt. Meine sonst so aktive und fröhliche Hündin ist jammerig und verlässt das Nest gar nicht gerne. Und tatsächlich produziert sie sogar Muttermilch. Dabei ist meine Hündin nicht krank. Die Scheinträchtigkeit oder auch Pseudo-Gravidität ist eine Besonderheit der Hündin. Sie zeigt ein gesundes, von der Natur gewolltes Verhalten. Zumindest ist das die aktuell wohl vorherrschende Meinung der Wissenschaft. In einem Rudel ist es von Vorteil, wenn Hündinnen, die keine eigenen Welpen haben, den tatsächlichen Müttern bei der Aufzucht ihrer Welpen helfen. Der außergewöhnliche Zyklus der Hündin mit seiner besonderen hormonellen Steuerung sorgt dafür, dass eine Hündin, die gar nicht Mutter ist, mütterliche Gefühle entwickelt und fremde Welpen säugen will und auch kann.


In der Phase nach der Läufigkeit, in dem sog. Metöstrus produziert die Hündin über einige Wochen lang das Schwangerschaftshormon Progesteron und zusätzlich wird in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse im Gehirn) die Produktion des Hormons Prolaktin verursacht. Letzteres stimuliert die Milchproduktion in der Milchleiste. Und insgesamt wird das mütterliche Verhalten durch die Hormonlage ausgelöst.

Im fröhlichen Familienleben meiner umsorgten Golden Retriever Hündin erfüllt das alles keinen Zweck und wird deshalb zu einer Belastung für Körper und Psyche, die 2 Wochen und sogar länger andauern kann.

Die Bildung von Milch kann in den Zitzen durchaus Schmerzen verursachen. Die Hündin beleckt das Gesäuge, knabbert, um die Schmerzen loszuwerden. Das führt oft zu erhöhter Milchbildung und zur Verletzung der Haut. Durch die geöffneten Ausführungsgänge steigen Bakterien nach oben ins Gewebe und verursachen zuweilen sogar eine Entzündung der Mamma (Mastitis).


Die eingebildete Mutter nimmt ihre Aufgaben oft sehr ernst. Sie konzentriert sich nur auf diese Aufgabe, andere Aktivitäten des Alltags interessieren sie nicht, sie frisst wenig oder gar nicht. Und mein sanftes Schätzchen wird zu einer entschlossenen Beschützerin ihrer Welpen. Ihr Schutzinstinkt kann sich auf kleine Kinder in der Familie beziehen oder auf einen jungen Hund aus dem Freundeskreis. Dann knurrt sie schon mal Fremde und Freunde an und warnt davor, ihren Welpen zu nahe zu kommen.


Es fällt mir schwer, das anzusehen und erzieherisch ist das durchaus herausfordernd, denn ich möchte nicht, dass meine sanfte Hündin z.B. Verteidigungshandlungen in den Alltag übernimmt. Ich wünsche mir, das alles mit einem Handstreich wegzaubern zu können.


Nun wirst Du vielleicht sagen, mit einer Kastration ist alles ausgestanden. Doch abgesehen vom Narkoserisiko und der Tatsache keine gesunde Hündin mehr zu haben (weil hormonell massiv manipuliert) begründet eine Kastration Gesundheitsrisiken. Neuesten Forschungen zufolge  erhöht eine Kastration signifikant das Risiko von u.a. Krebserkrankungen und gerade bei einer Hündin über 20 kg Körpergewicht steigt das Risiko einer Inkontinenz. Ich ziehe eine Kastration also nur in Erwägung, wenn die Scheinträchtigkeit mit schwerwiegenden körperlichen Erkrankungen einhergehen würde, wie z.B. eine Bauchspeicheldrüsenentzündung oder Magen-Darm-Schleimhautentzündungen. 


Ich kann meiner sanften Hündin, die ja gar nicht krank ist, mit natürlichen Mitteln helfen.  Und ich habe Erfolg mit folgenden 5 Maßnahmen:


  1. Quietsch-Tiere und anderes Spielzeug mit „Kindchen-Schema“ entferne ich bereits während der Läufigkeit. Das Spielzeug wird geruchsdicht verpackt versteckt und erst nach Ende der Scheinträchtigkeit wieder angeboten. Statt dessen biete ich Zerrspielzeug und Denksportspiele an. Spielspaß, körperliche Aktivität und gemeinsam Neues entdecken lenkt ab und erzeugt mehr mentale Ausgeglichenheit!
  2. Die Berührung von Zitzen / Milchleiste ist tabu, denn die Berührung der Zitzen regt die Milchbildung an. Stattdessen gewähre ich reichlich Ohren kraulen und Rückenmassagen. Für den Notfall habe ich einen hundefreundlichen Halskragen um das Benagen der Zitzen durch die Hündin selber zu unterbinden.
  3. Nester räume ich weg und verhindere erneuten Nestbau durch alternative Beschäftigungsangebote.
  4. Bei „Verteidigungsbereitschaft“ gehen wir weit entfernt von Zuhause spazieren, damit meine eingebildete Löwen-Mutter nicht ihre eingebildeten Welpen bzw. die Wurfhöhle gegen Passanten verteidigt.
  5. Mit pflanzlichen Stoffen mildere ich Symptome (nach Absprache mit einer Therapeutin), z.B. mit Mönchspfeffer oder Baldrian. Sie enthalten Substanzen, die auf die hormonelle Steuerung in der Hypophyse einwirken können und bremsen die Hormonproduktion.


Nach 2 bis 3 Wochen ist der Spuk vorbei und meine liebvolle Hündin wieder ganz bei sich.


Manchmal kommt es vor, dass alle Maßnahmen zunächst zu helfen scheinen, aber dann die Symptome der Scheinträchtigkeit wieder stärker hervortreten. Da frage ich mich sofort, woran das liegt! 

Der Natur ist diese Ammen-Funktion in Hunderudel unglaublich wichtig! Da werden die Zyklen der Hündinnen eines Rudels synchronisiert, damit Ammen da sind, wenn Welpen geboren werden. Das ist doch unglaublich! Der Hormonhaushalt wird vom Zentralen Nervensystems so gesteuert, dass eine virtuelle Mutterschaft für die Hündin emotional Wirklichkeit wird. Noch mal - unglaublich!!

Wenn also die Scheinträchtigkeit bei einer Hündin "Widerstand leistet" gegen alle beruhigenden Maßnahmen, betrachte ich das individuelle Umfeld der Hündin. Ist sie vielleicht Teil einer Familie, in dem eine Mutter - die Bezugsperson der Hündin - kleine Kinder versorgt? Ist es möglich, dass dieses Lebensumfeld das Zentrale Nervensystem der Hündin täglich so triggert, dass die Möglichkeit als Amme zu fungieren auch artübergreifend ausgelöst wird? Dann würde das Zentrale Nervensystem jeden Versuch, die Scheinträchtigkeit runter zu regulieren, gegensteuern und alle Versuche der Einflussnahme sind erfolglos.

Als energetische Therapeutin rate ich bei einem Verdacht, dass so ein Fall vorliegt, zu einer Bioresonanzanalyse. Diese kann die energetische Bindung zur Mutter regulieren und so helfen, die Scheinträchtigkeit zu beruhigen.


Natürlich gelten alle oben genannten Maßnahmen nur für die üblichen Symptome einer Scheinträchtigkeit. Bei schlechtem Allgemeinbefinden, Fieber, Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Milchleiste etc. ist eine sofortige Untersuchung und Therapie durch den Tierarzt erforderlich.


Hinweis:

Die in diesem Blog veröffentlichten Artikel dienen der allgemeinen Information über ein Gesundheitsthema, nicht der Beratung im Falle individueller Anliegen. Diese Informationen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und stellen keine geeignete Grundlage für gesundheitsbezogene Entscheidungen oder Selbstdiagnosen dar. Bei gesundheitlichen Beschwerden Ihres Tieres wenden Sie sich an Ihren Tierheilpraktiker oder Tierarzt.

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CBD war gestern! Seit ein paar Jahren ist CBD-Öl ein oft empfohlenes Naturprodukt gegen Schmerzen, Entzündungen, allergische Reaktionen und ja sogar gegen Tumorwachstum. Und die Hoffnungen waren auch in der Tiertherapie groß. Therapeuten und Besitzer verzweifeln jedoch nicht selten an der mangelnden Bereitschaft ihrer geliebten Fellnasen, das CBD-Öl einzunehmen. Es hat einen zu durchdringenden Geschmack und Geruch. Jetzt keimt neue Hoffnung auf – mit PEA! Palmitoylethanolamid (PEA) ist eine natürlich vorkommende Substanz im Körper, die zur Gruppe der Fettsäureamide gehört. Es wurde in den 1950er Jahren entdeckt und wurde seitdem in verschiedenen Bereichen der medizinischen Forschung untersucht. PEA, das als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, wird durch eine chemische Synthese hergestellt. Es wird aus der Fettsäure Palmitinsäure und einem Amin, dem Ethanolamin gewonnen. Auch wenn Palmitinsäure z.B. natürlicherweise in Palmöl vorkommt, ist PEA kein Naturprodukt, sondern das Ergebnis eines industriellen Herstellungsverfahrens. Es entsteht ein weißes, geruchs- und geschmackneutrales Pulver mit ähnlichen Eigenschaften wie CBD-Öl. Genauso wie CBD hat PEA hat einen Bezug zum Endocannabinoid-System (ECS) im Körper, ohne jedoch selbst ein Cannabinoid wie das CBD zu sein. Das ECS ist ein komplexes biologisches System im Körper von Menschen und Tieren, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse spielt, einschließlich Schmerzempfindung, Entzündungsreaktionen, Immunfunktion und mehr. PEA ist ein sogenanntes Endocannabinoid-ähnliches Molekül und interagiert mit dem ECS auf verschiedene Weisen. Folglich gibt es verschiedene Wirkungen im Körper: Entzündungshemmung: PEA hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann z.B. bei Arthritis, , entzündliche Darmerkrankungen, Blasenentzündung etc. eingesetzt werden. Schmerzlinderung: PEA wird oft zur Schmerzlinderung eingesetzt, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen und chronischen Schmerzen. Es kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, indem es auf entzündliche Prozesse und Nervenrezeptoren einwirkt. Neuroprotektion: Es gibt Hinweise darauf, dass PEA Nervenzellen vor Schäden schützen kann. Dies macht es potenziell nützlich bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz, die es ja auch bei unseren Haustieren gibt. Immunmodulation: PEA kann das Immunsystem ausbalancieren und hat so positive Wirkungen bei Autoimmunerkrankungen, bei denen eine übermäßige Immunreaktion vorliegt. Hautgesundheit: PEA kann Hautentzündungen reduzieren und Hautirritationen lindern. Hier profitieren auch Allergiker mit Hautaffektionen und Juckreiz. Schutz vor oxidativem Stress: PEA kann dazu beitragen, Zellen vor oxidativem Stress und freien Radikalen zu schützen. Diese Moleküle schädigen unsere Zellen, fördern Entzündungen und machen sie angreifbar für Krankheitserreger oder Entartung. Und gibt es einen Haken? Nein! Palmitoylethanolamid (PEA) gilt auch für Hunde, Katzen und Pferde als sicher und gut verträglich. Nebenwirkungen sind selten. Viele Studien und klinische Anwendungen haben nur geringfügige Nebenwirkungen oder gar keine gemeldet. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sind sie normalerweise mild und vorübergehend. Zu den möglichen Nebenwirkungen der Einnahme von PEA gehören: Leichte Magen-Darm-Beschwerden, in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen wie Juckreiz. Diese klingen in der Regel sehr rasch wieder ab, wenn man PEA nicht mehr anwendet. PEA ist rechtlich betrachtet ein Nahrungsergänzungsmittel. Man kann es problemlos zum Futter dazugeben oder pur mit einem Leckerchen in Form von Kapseln geben. Es gibt zahlreiche Anbieter im Internet, die PEA verkaufen. Doch man sollte unbedingt qualitativ hochwertiges PEA verwenden. Ich empfehle PEA in meinen Therapieplänen und bin von der Wirkung bei meinen Patienten begeistert. Wenn Sie PEA für Ihr Tier einsetzen möchten, vereinbaren Sie einen Termin.  Diese Hinweise sind ausschließlich allgemeine Informationen zu Gesundheitsfragen. Sie ersetzen nicht den Gang zum qualifizierten Therapeuten!
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