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Kottransplantation - Kot fressen als Vorbild!

Nov. 27, 2023

Wie eine Kottransplantation sich das natürliche Kot fressen des Hundes zum Vorbild nimmt!

Hilfe, mein Hund frisst Kot! Für Besitzer sind das oft ekelige oder besorgniserregende Momente, wenn sie ihren geliebten Hund dabei beobachten, wie er Kot frisst. Da hilft kein Bitten und Locken und auch kein Schimpfen. Der oder die „süße Kleine“ frisst die gesamte braune Portion mit Wonne.

 

Doch warum tun Hunde das? Einer der Gründe lautet: Es dient der Gesundheit!


Viele Tierarten zeigen ein Verhalten, bei dem sie gezielt bestimmte Pflanzen oder Substanzen fressen, um sich selbst zu therapieren oder gesundheitliche Vorteile zu erlangen. Dieses Verhalten wird als Zoopharmakognosie bezeichnet. Einige Tiere nutzen diese Selbstmedikation, um beispielsweise Parasiten zu bekämpfen, Magen-Darm-Beschwerden zu lindern oder den Bedarf an bestimmten Nährstoffen zu decken. Zu diesen Verhaltensweisen zählt das Fressen von Kot.

Hunde fressen Kot von landwirtschaftlichen Tieren wie Kühe, Pferde oder Schafe genauso wie von Wild-Tieren. Stammt dieser Kot von einem gesunden Tier, enthält er eine große Vielzahl an gesundheitsfördernden Darmbakterien aus dem Darm-Microbiom dieses Tieres. Zusätzlich enthält der Kot nützliche Verdauungsenzyme.


Das Darm-Microbiom besteht aus einer großen Vielfalt verschiedener Mikroorganismen. Diese sind

  • beteiligt an der Produktion von Botenstoffen
  • schützen vor dem Eindringen von pathogenen Keimen
  • helfen Nahrung zu verdauen
  • ermöglichen die Verfügbarkeit lebenswichtiger Vitamine.
  • maßgeblich beteiligt an der gesunden Reaktion des Immunsystems uvm.


Ein gesundes Darm-Microbiom ist überlebenswichtig!


Je größer die Vielzahl verschiedener Mikroorganismen, umso größer der Nutzen für das Individuum. Und diesem Ziel hilft, den anderer Tiere zu fressen.


Eine Kottransplantation repariert ein krankes Microbiom!


Eine Kottransplantation, ist quasi das standardisierte medizinische Verfahren dieses Verhaltens. Dabei wird der Kot von einem gesunden Spender in den Darm eines Patienten übertragen wird. Das Ziel dieser Transplantation ist es, die Darmflora des Patienten mit gesunden Bakterien zu bevölkern und so bestimmte Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zu behandeln.

Dies ist besonders dann besonders hilfreich, wenn der Hund nach der Einnahme von Antibiotika eine Dysbiose des Microbioms erleidet. Auch andere Medikamente können diese Folge haben. Z.B. wird im Rahmen einer Giardien-Infektion Metrodinazol gegeben. Dieses Medikament kann chronischen Durchfall verursachen, das wiederum mit einer Schädigung des Microbioms einhergeht. Da Giardien sehr oft bei jungen Hunden behandelt werden, die noch gar kein gut balanciertes Microbiom besitzen, ist eine Kottransplantation eine gute Hilfe, die Folgen der Behandlung zu lindern.


Natürlich kann man jetzt einwenden, dass es zahlreiche „Darmkeim-Produkte“ auf dem Markt gibt, mit denen standardisiert Darmkeime verbreicht werden. Diese sogenannten Probiotika enthalten jedoch eine sehr kleine Auswahl an verschiedenen Darmkeimen. Der Spender-Kot hingegen enthält ein gesundes Biotop am Mikroorganismen und kann das Microbiom des Hundes vielfältig bereichern. Es trägt zur Heilung viel mehr bei als ein Probiotikum.


Eine Kottransplantation ist einfach umzusetzen.

Zunächst ist wichtig, dass der Spender gesund und parasitenfrei ist. Dies muss zunächst mit entsprechenden Tests verifiziert werden. Der Spender-Kot wird frisch verabreicht oder zunächst tiefgefroren und vor der Verwendung vorsichtig wieder aufgetaut.

Der Spender-Kot wird mit Kochsalzlösung vermengt und feste Bestandteile werden entfernt. Daraus ergibt sich eine übertragbare breiartige Kot-Masse. Von Tierärzten wird diese Masse meistens mit einer Art „Einlauf“ direkt in den Darm eingebracht. Dazu ist in der Regel keine Narkose erforderlich.

Und natürlich kann man die Transplantation auch über die Fütterung durchführen! Dazu wird die Kot-Masse in magensaftresistente Leerkapseln abgefüllt und verfüttert. Diese leerkapseln schützen das Biotop des Spender-Kots vor der scharfen Magensäure. Eine kleine „Verbesserung“ gegenüber dem natürlichen Kotfressen. Da dieses Prozedere für den Behandler sehr geruchsintensiv und auch sehr zeitaufwändig ist, ist diese Darreichungsform nicht weit verbreitet.


Dieses Verfahren ist hilfreich für Hunde, die an einer Dysbiose leiden, auch IBD oder andere chronische Magen-Darm-Erkrankungen können mit diesem Verfahren behandelt werden.

Frage Deinen Therapeuten, ob eine Kottransplantation für Deinen Hund sinnvoll ist. Eine Kottransplantation ist immer ein Teil einer ganzheitlichen Therapie, die die Ursache der Dysbiose behandelt!


Es gibt noch weitere Gründe, wieso Hunde Kot fressen - Katzen tun das übrigens nicht ;-) - Du kannst diese verhaltensbedingten Gründe in meinem Beitrag bei Instagram oder Facebook nachlesen!


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CBD war gestern! Seit ein paar Jahren ist CBD-Öl ein oft empfohlenes Naturprodukt gegen Schmerzen, Entzündungen, allergische Reaktionen und ja sogar gegen Tumorwachstum. Und die Hoffnungen waren auch in der Tiertherapie groß. Therapeuten und Besitzer verzweifeln jedoch nicht selten an der mangelnden Bereitschaft ihrer geliebten Fellnasen, das CBD-Öl einzunehmen. Es hat einen zu durchdringenden Geschmack und Geruch. Jetzt keimt neue Hoffnung auf – mit PEA! Palmitoylethanolamid (PEA) ist eine natürlich vorkommende Substanz im Körper, die zur Gruppe der Fettsäureamide gehört. Es wurde in den 1950er Jahren entdeckt und wurde seitdem in verschiedenen Bereichen der medizinischen Forschung untersucht. PEA, das als Nahrungsergänzungsmittel verkauft wird, wird durch eine chemische Synthese hergestellt. Es wird aus der Fettsäure Palmitinsäure und einem Amin, dem Ethanolamin gewonnen. Auch wenn Palmitinsäure z.B. natürlicherweise in Palmöl vorkommt, ist PEA kein Naturprodukt, sondern das Ergebnis eines industriellen Herstellungsverfahrens. Es entsteht ein weißes, geruchs- und geschmackneutrales Pulver mit ähnlichen Eigenschaften wie CBD-Öl. Genauso wie CBD hat PEA hat einen Bezug zum Endocannabinoid-System (ECS) im Körper, ohne jedoch selbst ein Cannabinoid wie das CBD zu sein. Das ECS ist ein komplexes biologisches System im Körper von Menschen und Tieren, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse spielt, einschließlich Schmerzempfindung, Entzündungsreaktionen, Immunfunktion und mehr. PEA ist ein sogenanntes Endocannabinoid-ähnliches Molekül und interagiert mit dem ECS auf verschiedene Weisen. Folglich gibt es verschiedene Wirkungen im Körper: Entzündungshemmung: PEA hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann z.B. bei Arthritis, , entzündliche Darmerkrankungen, Blasenentzündung etc. eingesetzt werden. Schmerzlinderung: PEA wird oft zur Schmerzlinderung eingesetzt, insbesondere bei neuropathischen Schmerzen und chronischen Schmerzen. Es kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern, indem es auf entzündliche Prozesse und Nervenrezeptoren einwirkt. Neuroprotektion: Es gibt Hinweise darauf, dass PEA Nervenzellen vor Schäden schützen kann. Dies macht es potenziell nützlich bei neurodegenerativen Erkrankungen wie Demenz, die es ja auch bei unseren Haustieren gibt. Immunmodulation: PEA kann das Immunsystem ausbalancieren und hat so positive Wirkungen bei Autoimmunerkrankungen, bei denen eine übermäßige Immunreaktion vorliegt. Hautgesundheit: PEA kann Hautentzündungen reduzieren und Hautirritationen lindern. Hier profitieren auch Allergiker mit Hautaffektionen und Juckreiz. Schutz vor oxidativem Stress: PEA kann dazu beitragen, Zellen vor oxidativem Stress und freien Radikalen zu schützen. Diese Moleküle schädigen unsere Zellen, fördern Entzündungen und machen sie angreifbar für Krankheitserreger oder Entartung. Und gibt es einen Haken? Nein! Palmitoylethanolamid (PEA) gilt auch für Hunde, Katzen und Pferde als sicher und gut verträglich. Nebenwirkungen sind selten. Viele Studien und klinische Anwendungen haben nur geringfügige Nebenwirkungen oder gar keine gemeldet. Wenn Nebenwirkungen auftreten, sind sie normalerweise mild und vorübergehend. Zu den möglichen Nebenwirkungen der Einnahme von PEA gehören: Leichte Magen-Darm-Beschwerden, in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen wie Juckreiz. Diese klingen in der Regel sehr rasch wieder ab, wenn man PEA nicht mehr anwendet. PEA ist rechtlich betrachtet ein Nahrungsergänzungsmittel. Man kann es problemlos zum Futter dazugeben oder pur mit einem Leckerchen in Form von Kapseln geben. Es gibt zahlreiche Anbieter im Internet, die PEA verkaufen. Doch man sollte unbedingt qualitativ hochwertiges PEA verwenden. Ich empfehle PEA in meinen Therapieplänen und bin von der Wirkung bei meinen Patienten begeistert. Wenn Sie PEA für Ihr Tier einsetzen möchten, vereinbaren Sie einen Termin.  Diese Hinweise sind ausschließlich allgemeine Informationen zu Gesundheitsfragen. Sie ersetzen nicht den Gang zum qualifizierten Therapeuten!
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